Berlin (epd). Die Reduzierung der sozialen Kontakte ist einer Studie zufolge das größte Thema für ältere Menschen in der Pandemie gewesen. 54,3 Prozent der über 80-Jährigen haben die Veränderung der privaten Kontakte als negativ wahrgenommen, wie aus der am Montag vom Bundesfamilienministerium veröffentlichten Studie „Hohes Alter in Deutschland“ hervorgeht. 43,7 Prozent der Befragten empfanden die Veränderung „ausgeglichen“, der Rest positiv.
Für rund 36 Prozent der Hochaltrigen haben sich der Studie zufolge private Kontakte „stark“ oder „sehr stark verändert“. Nur rund ein Fünftel (21,5) nahm keine Veränderung in dem Bereich wahr, der Rest „ein wenig“ oder „mäßige“ Veränderung.
Für die vom Familienministerium geförderte Studie des Cologne Center für Ethics, Rights, Economics and Social Sciences of Health wurden den Angaben zufolge mehr als 10.000 Menschen, die 80 Jahre oder älter sind, befragt. 5,9 Millionen Menschen in diesem hohen Alter leben in Deutschland.
Laut Ministerium nehmen sie die Veränderungen durch die Pandemie durchaus unterschiedlich wahr. Neben eher negativen Eindrücken durch die Einschränkung von Kontakten oder eigene Corona-Erkrankung gebe es auch positive Erfahrungen wie vermehrte Hilfe aus der Nachbarschaft.
Fünf Prozent der für die Studie befragten Hochaltrigen berichteten von einer eigenen Corona-Erkrankung. Dabei seien Frauen und Senioren in Heimen häufiger erkrankt als andere. Von der Ausweitung der digitalen Angebote profitierten ältere Menschen in der Mehrheit nicht, heißt es weiter. Nur ein Viertel derer, die online unterwegs sind, berichteten demnach über eine Veränderung in der Internetnutzung.