Düsseldorf (epd). Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BDKJ) in Deutschland hält die Arbeit von Personal in Schulen und Kitas ohne Corona-Impfung nicht mehr für angebracht. „Wir brauchen eine 2G-Regel für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Kindertagesstätten und Schulen“, sagte Verbandssprecher Jakob Maske der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Montag). Es dürfe auf keinen Fall erneut zu Schulschließungen kommen. Das reine Testen von Lehrkräften sei zu wenig: „Wir haben noch keine Impfung für unter Zwölfjährige. Um sie zu schützen, müssen wir also nach Möglichkeit alle Personen impfen, die mit ihnen zu tun haben.“
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sprach sich dafür aus, die Maskenpflicht in den Schulen wieder einzuführen. In Altenheimen sei die Impfpflicht richtig, weil sie besonders gefährdete Menschen schütze, sagte Lauterbach der Zeitung. „Aber an Schulen wäre sie nicht unbedingt notwendig, weil die Kinder und Jugendlichen durch eine Covid-19-Infektion eher nicht so stark getroffen werden.“ Sinnvoller sei eine Maskenpflicht.
Für Bundesschülerkonferenz kritisierte, dass einige Lehrerinnen und Lehrer sich nicht gegen Corona impfen lassen. „Lehrkräfte haben genauso eine Verantwortung gegenüber ihrem Umfeld und besonders gegenüber den Schülerinnen und Schülern, denen sie in der Klasse begegnen“, sagte Generalsekretärin Katharina Swinka den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). Zugleich begrüßte die Schülervertreterin die Aussicht auf eine EU-weite Zulassung des Biontech-Vakzins für Kinder ab fünf Jahren. Impfungen würden allen mehr Sicherheit geben. Es gehe darum, einen geregelten Schulalltag zu haben „und nicht wieder zurückkehren zu müssen zum Homeschooling“.