RKI-Chef Wieler sieht Impfpflicht als "letztes Mittel"

RKI-Chef Wieler sieht Impfpflicht als "letztes Mittel"

Mainz (epd). Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, hat eindringlich zur Impfung gegen das Coronavirus aufgerufen. „Wir müssen dafür Sorge tragen, dass wir so viele Menschen wie möglich zum Impfen bewegen und diejenigen, die eine vollständige Grundimmunisierung haben, boostern“, sagte Wieler am Sonntagabend im ZDF-„heute journal“.

Auf die Frage nach einer Impfpflicht äußerte sich Wieler zurückhaltend: „Das letzte Mittel, was ja inzwischen auch immer wieder diskutiert wird, ist die sogenannte Impfpflicht. Und da bin ich ganz bei der WHO, dass wir das alle nicht wollen.“ Die WHO ist die Weltgesundheitsorganisation. „Es gibt wirklich niemanden, der gern eine Impfpflicht haben möchte“, sagte der RKI-Chef. „Aber wenn man alles andere versucht hat, dann sagt auch die WHO, dass man über eine Impfpflicht nachdenken muss.“

Man sei nun sehr viel weiter als im vergangenen Jahr, sagte Wieler. Wichtig sei nun, dass dieses Wissen auch umgesetzt werde. „Wir wissen ja genau, welche Mittel helfen. Wir wissen, dass Kontaktreduktion der entscheidende Punkt ist“, betonte der RKI-Präsident.

Am Montag meldete das RKI 30.643 bestätigte Neuinfektionen. Die Zahl der bisherigen Corona-Toten liegt bei 99.124. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen stieg auf einen neuen Rekordwert von 386,5.