Berlin (epd). Zum Internationalen Tag der Kinderrechte am Samstag hat der geschäftsführende Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) Verbraucher und Unternehmen in die Pflicht genommen. „Ohne ein Umsteuern in unserer Wirtschaftsweise und unserem Konsumverhalten werden wir den Kampf gegen Kinderarbeit nicht gewinnen“, betonte Müller. „Wir müssen endlich verstehen, dass ein Teil unseres Wohlstands auch auf Ausbeutung und Kinderarbeit beruht.“
Er wünsche sich, dass immer mehr Unternehmer und Verbraucher sagten: „Ich produziere fair, ich kaufe fair!“, heißt es in der Erklärung des Ministers vom Samstag. „160 Millionen Kinder müssen weltweit arbeiten - das ist jedes zehnte Kind!“, führte Müller aus. Viele davon müssten unter schlimmsten ausbeuterischen Bedingungen schuften, etwa in Textilfabriken, Minen oder auf Kaffeeplantagen.
Dabei nehme nach Jahren des Rückgangs die Kinderarbeit weltweit wieder zu, vor allem in Afrika. „Das ist ein Skandal, gerade im Jahr 2021, dem Internationalen Jahr gegen Kinderarbeit“, erklärte Müller. Durch Corona seien nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) neun Millionen Kinder zusätzlich in Kinderarbeit gedrängt worden.
Wo es kein soziales Sicherungsnetz gebe, Eltern nur Hungerlöhne verdienten, müssten die Kinder schuften, um zu überleben, beklagte der Minister. Die Weltgemeinschaft müsse den Kampf für Kinderrechte massiv verstärken, forderte er.