Genf (epd). Die Vereinten Nationen haben Geberländer zu großzügiger Hilfe für 1,3 Millionen hungernde Menschen im Süden Madagaskars aufgerufen. Die Not der Bevölkerung in der dürregeplagten Region verschlimmere sich immer weiter, erklärte der Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA), Jens Laerke, am Freitag in Genf. Verzweifelte Familien behälfen sich mit Kaktusrinden und Heuschrecken, um den Hunger zu stillen.
Die UN müssten für die Versorgung der Kinder, Frauen und Männer mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten bis Mai 2022 einen Betrag von 231 Millionen US-Dollar (205 Millionen Euro) ausgeben. Geber hätten bereits einen Teil davon überwiesen. Nach UN-Angaben herrscht im Süden des afrikanischen Landes die erste durch den Klimawandel ausgelöste Hungersnot weltweit.
Mehrere aufeinanderfolgende Trockenperioden hätten in dem Gebiet Anbauflächen, Ernten und Viehbestände vernichtet. Sandstürme, Heuschreckenschwärme und Covid-19 verschlimmerten die Lage in dem unzugänglichen Gebiet zusätzlich. Madagaskar, eine ehemalige französische Kolonie, hat knapp 26 Millionen Einwohner und ist eines der ärmsten Länder der Welt.