Berlin (epd). Das Gesundheitsministerium strebt an, dass bis Jahresende in Deutschland 20 bis 25 Millionen Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus verabreicht werden. In einem Bericht an den Bundestag und die am Donnerstag zur Pandemielage tagende Ministerpräsidentenkonferenz heißt es, dies sollte das „gemeinsame Ziel“ sein. In den noch gut sechs verbleibenden Wochen bis Ende Dezember wären das drei bis vier Millionen Impfungen pro Woche.
In dem Bericht heißt es weiter, Studien hätten gezeigt, dass eine Drittimpfung nicht nur den individuellen Schutz vor einem schweren Covid-19-Verlauf erhöhe, sondern auch einen hohen Nutzen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens habe, da sie zu einer niedrigeren Virenlast und damit geringeren Weiterverbreitung des Virus führe. „Gerade in der gegenwärtigen Phase ist das ein entscheidender Faktor“, heißt es aus dem Bericht des Hauses vom geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).
Bund und Länder beraten am Donnerstag über die angespannte Corona-Lage. Ein Thema sollen Auffrischungsimpfungen sein. Der Bericht verweist unter anderem auf die Bedeutung von Impfzentren: Das Angebot der Zentren werde ein entscheidender Beitrag sein, die niedergelassene Ärzteschaft, die derzeit rund 70 Prozent der Auffrischimpfungen verabreiche, „in dieser wichtigen Phase der Impfkampagne ganz wesentlich zu unterstützen und ergänzen“. Spahn hatte den Ländern bereits zugesagt, dass der Bund bis mindestens Ende April 2022 die Hälfte der Kosten für die Impfzentren weiter übernimmt.
Das Ministerium geht laut dem eigenen Bericht zudem davon aus, dass bald auch ein Corona-Impfstoff für Kinder verfügbar sein könnte. Eine mögliche Zulassung für die Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen könne noch im November für den Kinder-Impfstoff von Biontech erwartet werden, heißt es. Erstmalig in Deutschland verfügbar könnte er dann ab dem 20. Dezember, also kurz vor Weihnachten, sein. Laut Bericht ist zudem eine erste Lieferung von rund 2,4 Millionen Impfstoffdosen angekündigt.