Berlin (epd). Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat faire Preise für landwirtschaftliche Erzeugerinnen und Erzeuger gefordert. Kostendeckende Preise für landwirtschaftliche Produkte und ein angemessener Lohn für die Beschäftigten seien grundlegend für eine nachhaltige Landwirtschaft, sagte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt am Dienstag in Berlin.
In der Milchviehhaltung, in der Schweinemast und in anderen Bereichen der Landwirtschaft seien die Preise für die Produkte viel zu gering. Damit könnten weder die Kosten gedeckt, noch in die Zukunft investiert werden. Entscheidend für faire Preise seien entsprechende Rahmenbedingungen, die die Politik schaffen müsse, sagte Bandt bei der Vorstellung einer Untersuchung des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft.
In dem von wenigen Handelsketten dominierten Markt sei ein Aushandeln von Angebots- und Nachfragepreisen auf Augenhöhe nicht möglich, sagte Ann-Cathrin Beermann, Autorin der Studie: „Das Prinzip der sozialen Marktwirtschaft besteht darin, dass die Politik, wenn der Markt versagt, zur Not intervenieren muss.“ Dazu gehörten unter anderem Maßnahmen zur Verhinderung der Monopolbildung.
Zudem sollte die Landwirtschaft ihre bisher verfolgte Exportstrategie überdenken: „Die Hoffnung, die Produktion zu steigern und die auf dem nationalen Markt überschüssige Ware global für einen guten Preis vertreiben zu können, hat sich in der Praxis bei vielen Produkten nicht bewahrheitet“, sagte Beermann.