Dreyer: Geimpfte müssen anders bewertet werden als Ungeimpfte

Dreyer: Geimpfte müssen anders bewertet werden als Ungeimpfte

Berlin (epd). Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat Einschränkungen für Ungeimpfte zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verteidigt. „Wer sich impfen lässt, schützt in erster Linie sich selbst, aber er schützt auch andere“, sagte Dreyer dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Dienstag). Geimpfte trügen weniger zum Infektionsgeschehen bei, und von ihnen gehe auch eine viel geringere Gefahr aus, dass sie schwer erkranken und es zu Engpässen auf den Intensivstationen komme.

„Daher ist es folgerichtig, unter Infektionsgesichtspunkten Menschen mit Impfschutz anders zu bewerten als ohne Impfschutz“, sagte die SPD-Politikerin. Dreyer pochte auf den bisherigen Handlungsspielraum der Länder bei der Corona-Bekämpfung. Die Ampelparteien hätten signalisiert, dass die rechtlichen Möglichkeiten zur Pandemie-Bekämpfung im Infektionsschutzgesetz noch ausgeweitet würden.

„Das begrüßen wir sehr“, sagte Dreyer. Die Länder müssten auch in Zukunft auf ein breites Instrumentarium zugreifen können, um insbesondere in Corona-Hotspots schnell reagieren zu können. „Die bisherigen Instrumente haben sich bewährt, und wir sollten sie beibehalten können“, sagte die Ministerpräsidentin.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Dienstagmorgen meldeten die Gesundheitsämter binnen 24 Stunden 32.048 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die die Zahl der Infektionen bezogen auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche angibt, erhöhte sich bundesweit auf 312,4 von 303 am Montag. 265 weitere Menschen in Deutschland starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit stieg die Zahl der Corona-Toten auf 97.980.