Berlin (epd). Die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht sich für die Herstellung von Impfstoffen auch in afrikanischen Staaten aus. Auf mittel- und langfristige Sicht müsse daran gearbeitet werden, dass Impfstoffe nicht nur in Industrieländern produziert würden, sagte sie am Montag in einer Online-Ansprache bei einem Gipfel der Weltgesundheitsorganisation WHO zu den Konsequenzen aus der Corona-Pandemie. Merkel hob die Notwendigkeit einer hinreichenden internationalen Forschungsförderung hervor. Nicht jedes Land könne Forschungskapazitäten in dem Maße vorhalten, wie sie eigentlich wünschenswert wären.
Sie sprach sich darüber hinaus für einen internationalen „Pandemievertrag“ aus, in dem über staatliche Grenzen hinweg Maßnahmen für bessere Prävention, Früherkennung und Reaktion verbindlich festgehalten werden. Die WHO müsse finanziell auf ein verlässliches Fundament gestellt werden, da ihr als koordinierende Stelle in der globalen Gesundheitsarchitektur eine zentrale Rolle zukomme.
Sie verwies auf die Bedeutung der globalen Initiative Act Accelerator zur schnellen Bereitstellung von Impfstoffen, Diagnoseinstrumenten und Medikamenten hervor sowie dem Impfprogramm Covax. Mit der Selbstverpflichtung der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) rücke das WHO-Ziel näher, bis Ende dieses Jahres in allen Ländern mindestens 40 Prozent der Bevölkerung zu impfen und bis Mitte 2022 mindestens 70 Prozent, sagte Merkel.