Dresden (epd). Angesichts der rapide steigenden Zahl an Corona-Fällen rechnet die sächsische Sozialministerin Petra Köpping (SPD) in wenigen Tagen mit einer Überlastung des Gesundheitssystems in ihrem Bundesland. Sie gehe davon aus, dass Ende der Woche offiziell der Überlastungszustand ausgerufen wird, sagte Köpping am Montag in Dresden.
Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in Sachsen am Montag bei 670. Rund 85 Prozent der Krankenhausbetten auf Normalstationen waren mit Covid-Patienten belegt. Kontakte müssten zu 60 Prozent eingeschränkt werden, um die Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, sagte die Ministerin. Die Impfkapazitäten in Sachsen würden in den kommenden Wochen verdreifacht.
Der Präsident der sächsischen Landesärztekammer, Erick Bodendieck, beklagte zunehmende Übergriffe auf medizinisches Personal. Aggressionen gegen Ärzte seien „nicht mehr tolerierbar“. Sie würden dafür angefeindet, dass sie anderen helfen. Es könne nicht sein, dass Mediziner und Pflegepersonal als Mörder und Verbrecher beschimpft würden.