Berlin (epd). Wirtschaftsvertreter haben die Pläne von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kritisiert, in der Corona-Pandemie die Homeoffice-Pflicht wieder einzuführen. Die geplante Wiedereinführung sei Ausdruck der Planlosigkeit der Corona-Politik, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, Markus Jerger, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag) in Berlin. Die Mehrzahl der Mittelständler habe längst individuelle betriebliche Lösungen gefunden. Eine Verpflichtung zum Homeoffice erschließe sich auch nicht, wenn in Unternehmen generell die 3G-Regel gelten solle. „Für ganze Branchen, etwa im Einzelhandel oder in Handwerksbetrieben war und ist Homeoffice ohnehin nicht praktikabel“, sagte Jerger.
Angesichts des sprunghaften Anstiegs der Corona-Infektionen in Deutschland wird eine Verschärfung der Maßnahmen wahrscheinlicher. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) legte den Ampel-Fraktionen einen Gesetzentwurf zur Wiedereinführung der Homeoffice-Pflicht zur Beratung vor, wie ein Ministeriumssprecher am Sonntag dem Evangelischen Pressedienst (epd) bestätigte. Laut „Tagesspiegel“ (Sonntag online) sind weitere Verschärfungen geplant, darunter die Option auf eine 2G-Plus-Regelung, also der Zutritt zu bestimmten Veranstaltungen für Geimpfte oder Genesene nur noch mit einem zusätzlichen negativen Testnachweis.
Die Corona-Infektionszahlen erreichen in diesen Tagen die höchsten Werte seit Beginn der Pandemie. Das Robert Koch-Institut meldete am Montag rund 23.607 neue Corona-Infektionen und 43 weitere Todesfälle binnen eines Tages. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt jetzt bei 303,0 (am Vortag: 289,0).