Hamburg (epd). Die Bundeswehr bereitet sich angesichts stark steigender Infektionszahlen einem Bericht zufolge auf eine bundesweite Corona-Notlage vor. Der zuständige Generalleutnant Martin Schelleis wolle dazu möglichst schnell bis zu 12.000 Soldaten und Soldatinnen zur Unterstützung überlasteter Kliniken und Gesundheitsämter mobilisieren, berichtete „Der Spiegel“ (Samstag online). Zudem sollten uniformierte Helfer bei Booster-Impfungen und der Ausweitung von Schnelltests vor Pflegeheimen und Krankenhäusern bereitstehen.
Laut „Spiegel“ sollen bis Ende November bereits 6.000 Soldatinnen und Soldaten Helfer bereitstehen, bis zur Weihnachtszeit dann gut 12.000. Mehr als 10.000 Soldaten habe die Truppe nur während der kritischen Phasen der Pandemie im Winter 2020 und Frühjahr 2021 im Einsatz gehabt, hieß es. Derzeit halte sie für die Unterstützung von zivilen Einrichtungen gut 3.000 Soldaten vor, im Einsatz seien laut einem aktuellen Lagebild knapp 630 von ihnen.
Allerdings registrierte der Krisenstab dem Bericht zufolge in den vergangenen Tagen eine steigende Zahl sogenannter Amtshilfeanträge, mit denen die Kommunen Nothilfe der Bundeswehr anfordern. Die meisten Hilferufe kämen derzeit aus Thüringen, Sachsen und Bayern, da dort die Corona-Inzidenzen stark steigen.
Die Covid-Infektionszahlen erreichen in diesen Tagen die höchsten Werte seit Beginn der Pandemie. Das Robert Koch-Institut meldete am Samstag 45.081 Neuansteckungen mit dem Virus. Die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche (Sieben-Tage-Inzidenz) lag bei 277,4, nach 263,7 am Freitag und 183,7 eine Woche zuvor.