Berlin (epd). Die geschäftsführende Bundesregierung hat sich zurückhaltend zu Forderungen nach einer Impfpflicht für bestimmte Personengruppen geäußert. Es sei gerade erst der Schritt gegangen worden, verpflichtende Tests etwa in Pflegeeinrichtungen vorzunehmen, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Freitag in Berlin. Die Tests für Personal und Besucherinnen waren von den Gesundheitsministern von Bund und Ländern beschlossen worden.
Demmer sagte, Personal in Einrichtungen mit besonders gefährdeten Menschen trüge eine besondere Verantwortung dafür, diese Menschen keinen gesundheitlichen Gefahren auszusetzen. Mit einer Impfung schützten sich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nicht nur selbst, sondern auch die Menschen, die sich ihnen anvertrauen. Zugleich verwies sie darauf, dass sich die Bundesregierung „ganz explizit“ gegen eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen habe und stattdessen auf Argumente und Freiwilligkeit setze.
Der Deutsche Ethikrat hatte am Donnerstag der Bundesregierung empfohlen, eine Impfpflicht zu prüfen für Personengruppen, die Kontakt zu besonders vulnerablen Menschen haben. Die Forderung nach einer berufsbezogenen Impfpflicht kommt inzwischen auch aus Verbänden des Gesundheits- und Pflegewesens.