Gütersloh (epd). Nach anderthalb Jahren Pandemie vermisst laut einer Umfrage die Hälfte der Beschäftigten in ihren Unternehmen weiterhin einen Plan für die künftige Gestaltung der Arbeitsprozesse. Gegenüber Dezember 2020 habe sich dieser Wert nur um zwei Prozentpunkte auf 52 Prozent verbessert, teilte die Bertelsmann Stiftung bei der Veröffentlichung der Befragung am Freitag in Gütersloh mit. Der Optimismus der Arbeitnehmer hinsichtlich der Zukunft ihrer Firmen stieg mit 58 Prozent gegenüber 55 Prozent Ende letzten Jahres geringfügig an.
Die Zufriedenheit mit der Tätigkeit im Homeoffice sei insgesamt von 80 auf 88 Prozent gestiegen, hieß es weiter. Die Beziehungen zu Kolleginnen und Kollegen sowie Führungskräften seit Ausbruch der Corona-Krise beurteilten um die 70 Prozent der Befragten als unverändert.
Im Homeoffice Beschäftigte berichteten den Angaben zufolge jedoch häufiger als ihre Kolleginnen und Kollegen im Büro, dass es ihnen schwerer falle, soziale Beziehungen bei der Arbeit zu pflegen und den Kontakt zu anderen Teams aufrechtzuerhalten. Zugleich empfanden die zu Hause Arbeitenden ihre Situation in den Bereichen Work-Life-Balance, Wohlbefinden, Motivation, Arbeitsbelastung und Produktivität etwas positiver als die anderen. Frauen gaben jedoch etwas häufiger als Männer an, dass sich Arbeitsbelastung, Wohlbefinden und Produktivität verschlechtert hätten.
Für die Studie hatte das Meinungsforschungsinstitut ipsos im Auftrag der Bertelsmann Stiftung im Juni 2021 insgesamt 1.250 Beschäftigte aus unterschiedlichen Branchen befragt. Davon waren 18 Prozent Führungskräfte, 22 Prozent arbeiteten in Teilzeit. 473 der Befragten (38 Prozent) gaben an, dass sie zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten.