Berlin (epd). Das Kinderkrankengeld ist laut einer Analyse der Krankenkasse Barmer im laufenden Jahr deutlich häufiger beansprucht worden als in den Jahren zuvor. Demnach wurden 2021 Versicherten der Krankenkasse bis September fast 892.000 Kinderkrankengeldtage in einem Wert von 56,7 Millionen Euro bewilligt. Das umfasst sowohl die pandemiebedingte Betreuung als auch die Tage, an denen ein Kind krank ist. Im gesamten Vorjahr waren es nur 566.000 Tage. Im Jahr 2019 hatten sich die Kinderkrankengeldtage auf 698.000 Euro summiert.
Nach der Analyse der Barmer ist dies ein Ergebnis der Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern. „Das Kinderkrankengeld erweist sich in der Corona-Pandemie als echte Entlastung für Eltern. Sie können Belastungen damit besser abfedern, wenn ihr Kind krank ist oder aufgrund pandemiebedingter Maßnahmen wie Schul- und Kitaschließungen betreut werden muss“, sagte Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Kasse am Donnerstag in Berlin. In den meisten Fällen beantragten Eltern nach wie vor das Kinderkrankengeld, wenn das Kind erkrankt ist. Das mache 60 Prozent aller Fälle aus.
Frauen nutzten die Leistung nach Angaben der Krankenkasse in diesem Jahr an rund 650.000 Tagen und damit weit mehr als doppelt so häufig wie Männer (242.000 Tage). Ein ähnliches Bild habe sich auch in den beiden Vorjahren gezeigt.