Frankfurt a.M., New York (epd). Der UN-Sicherheitsrat hat Myanmar zum sofortigen Ende der Gewalt gegen die Bevölkerung aufgerufen. Die Mitglieder des Gremiums seien tief besorgt über die neuste Gewalt in dem Land, hieß es in einer Erklärung von Mittwoch (Ortszeit), welche die französische Delegation veröffentlichte. Das Militär müsse äußerste Zurückhaltung üben und die Zivilbevölkerung schützen. Der Erklärung schlossen sich in seltener Einigkeit alle 15 Mitglieder des Sicherheitsrates an.
Die Erklärung folgt Berichten über Truppenbewegungen im westlichen Chin-Staat, die auf einen baldigen Angriff auf dortige Rebellen nahelegen. Seit dem Militärputsch vom 1. Februar, mit dem die Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt wurde, geht die Armee brutal gegen Minderheiten, Oppositionsgruppen und Kritiker vor. Dennoch gibt es immer wieder Proteste und Widerstand durch bewaffnete Gruppen und Milizen von ethnischen Minderheiten.
Der Sicherheitsrat rief das Militär auch auf, ungehindert humanitäre Hilfe zuzulassen und medizinisches und humanitäres Personal zu schützen. Menschenrechtler werfen der Junta vor, Lebensmittellieferungen zu blockieren und Helfer zu inhaftieren.
Zudem solle laut der Forderung des UN-Gremiums die Junta mit dem südostasiatischen Staatenbund Asean zusammenzuarbeiten, dessen Sondergesandten in das Land lassen und die Bemühungen des Bundes für eine friedliche Lösung unterstützen.