Potsdam (epd). Welterbe-Experten und Denkmalschützer fordern einen besseren Schutz der von der Unesco ausgezeichneten Kultur- und Naturerbestätten. Zum Abschluss einer dreitägigen Tagung in Potsdam forderten sie am Freitag in einer Erklärung unter anderem eine bessere Finanzierung des Erhalts von Welterbestätten durch die internationale Gemeinschaft, eine Begrenzung des Tourismus und eine Beteiligung nichtstaatlicher Akteure bei Entscheidungen über Unesco-Welterbestätten.
Weltweit gibt es den Angaben zufolge aktuell 1.154 von der Unesco ausgezeichnete Welterbestätten in 167 Ländern. 51 von ihnen befinden sich in Deutschland, darunter etwa der von den Römern errichtete Donaulimes, der Naumburger Dom und die Wartburg. Es handelt sich laut Statuten dabei um Zeugnisse vergangener Kulturen, künstlerische Meisterwerke oder einzigartige Naturlandschaften mit außergewöhnlichem universellen Wert für die gesamte Menschheit.
Außerdem warnen die Experten vor einem „Werteverlust durch Inflationierung“ der Welterbe-Liste. Jährlich kämen zwei Dutzend zusätzliche Stätten hinzu. „Qualitativ fraglichen Auswahlprozessen“ müsse vorgebeugt werden. Staaten in Europa, die - wie etwa Deutschland - bereits viele Stätten auf der Welterbeliste haben, werden aufgerufen, auf weitere Nominierungen zunächst zu verzichten.
Die Unesco-Welterbekonvention besteht im kommenden Jahr seit 50 Jahren. Zu der Tagung mit ehemaligen hochrangigen Experten der Unesco hatte unter anderem die Berliner Nichtregierungsorganisation World Heritage Watch eingeladen.