Köln, Berlin (epd). Mit einer gemeinsamen Kampagne stellen sich drei Organisationen gegen die Diskriminierung von Menschen mit HIV. „Viele Menschen wissen nicht, dass sich das Leben mit dem HI-Virus durch die medizinischen Fortschritte verändert hat und haben zum Teil unbegründete Ängste vor einer HIV-Übertragung“, sagte Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, zum Start der Kampagne am Donnerstag in Köln. Die Aktion mit dem Titel „Leben mit HIV. Anders als du denkst“ wird von der Zentrale gemeinsam mit der Deutschen Aids-Stiftung und der Deutschen Aidshilfe mit Blick auf den Welt-Aids-Tag am 1. Dezember organisiert.
Menschen mit HIV könnten bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie leben wie alle anderen, erklärten die Organisationen. Die Kampagne wolle Mut machen zum entspannten Miteinander in allen Lebensbereichen, sagte Ulf Kristal, Mitglied im Vorstand der Deutschen Aidshilfe. „Ob das nun in Partnerschaft und Sexualität stattfindet, im Job oder im Ruhestand oder in Freizeit und Kultur: HIV-positive Menschen haben ein Recht darauf, ohne Vorurteile, Diskriminierung und Zurückweisung zu leben!“
Kristel Degener, geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Aids-Stiftung, ergänzte: „Wir treten dafür ein, dass alle HIV-positiven Menschen das Leben führen können, das ihnen heute möglich ist.“
Bis Mitte der 1990er-Jahre führte eine HIV-Infektion laut Bundeszentrale meist zur tödlichen Erkrankung Aids, weil es keine dauerhaft wirksamen Behandlungsmöglichkeiten gab. Heute können gut verträgliche HIV-Medikamente die Vermehrung des Virus im Körper stoppen. Zudem ist HIV unter Therapie auch beim Sex nicht mehr übertragbar und Menschen mit HIV können Kinder zur Welt bringen, ohne dass es zu einer Übertragung kommt.