Berlin (epd). Ärztepräsident Klaus Reinhardt plädiert für eine Reaktion auf die steigenden Corona-Infektionszahlen. Im „Morgenmagazin“ des ZDF sprach sich Reinhardt am Montag dafür aus, bei einem weiteren Anschwellen der vierten Welle mehr Bereiche des öffentlichen Lebens wie die Gastronomie und Museen mit einer 2G-Regel zu versehen und nur für Geimpfte und Genesene zuzulassen. Für den Arbeitsplatz könne er sich vorstellen, wie in Italien und Österreich eine 3G-Regelung vorzusehen, die eine Impfung, einen Genesenennachweis oder einen aktuellen negativen Test vorsieht.
„In jedem Fall müssen wir einen Weg finden, der mit etwas mehr Kontrolle verbunden ist“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer. Auch sprach er sich dafür aus, in Altenheimen „sehr intensiv“ weiter zu testen. Eine Impfpflicht für Pflegekräfte indes lehnte er ab.
„Jeder Mensch sollte diese Entscheidung selbst fällen können“, sagte Reinhardt. Allerdings sei es „nur angemessen und auch gerecht“, wenn Ungeimpfte die Konsequenzen für ihre Entscheidung tragen.
Nach den aktuellen Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montagmorgen ist die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen bundesweit auf 154,8 gestiegen. 23 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit wurden in Deutschland seit Beginn der Pandemie vor mehr als anderthalb Jahren 95.752 Corona-Tote gezählt.