Osnabrück (epd). Ein mobiles Impfteam in Osnabrück hat bei Auffrischungsimpfungen gegen Corona nach Angaben der Stadt sechs Menschen lediglich eine Kochsalzlösung ohne den Wirkstoff von Biontech verabreicht. Dabei habe es sich um ein Versehen ohne gravierende Folgen gehandelt, sagte Katharina Pötter, die den städtischen Corona-Krisenstab leitet: „Wichtig ist, dass dann die Kontrollmechanismen greifen. Das war hier der Fall.“
Das Team hat demnach am Dienstag in Einrichtungen der Tagespflege und des betreuten Wohnens insgesamt 42 Menschen geimpft. Bei einer routinemäßigen Kontrolle sei anschließend festgestellt worden, dass zu viel Impfstoff übrig war, hieß es. Versehentlich sei offenbar ein Fläschchen mit Kochsalzlösung aufgefüllt worden, das bereits benutzt worden war und keinen Impfstoff mehr enthielt.
Der Impfstoff von Biontech werde in Fläschchen mit jeweils sechs Dosen transportiert, erläuterte ein Sprecher. Bevor die Impfungen stattfinden könnten, müssten die Fläschchen, die das Vakzin enthalten, mit einer Kochsalzlösung aufgefüllt werden. Nach Abschluss der Impfungen sei jedoch ein Fläschchen noch nicht angebrochen gewesen.
Alle Betroffenen seien jedoch bereits doppelt geimpft gewesen, hieß es. Um sicherzustellen, dass sie über einen ausreichenden Immunschutz verfügen, würden sie 14 Tage nach der Aktion einem Antikörpertest unterzogen und wenn nötig nachgeimpft.
Der Vorfall erinnert an einen Fall im friesischen Schortens aus dem April: Im dortigen Impfzentrum hatte eine Krankenschwester in mindestens sechs Fällen Corona-Impfstoff gegen eine Kochsalzlösung ausgetauscht. Als Grund gab die examinierte Pflegekraft nach Angaben von Ermittlern an, dass ihr eine Ampulle mit dem Vakzin zerbrochen sei. Später hieß es, die Ermittler könnten nicht ausschließen, dass die Frau bereits zuvor mehrfach ausschließlich Kochsalz verwendet habe. Deshalb müssten rund 10.000 Menschen nachgeimpft werden.