Hamburg (epd). Eine neue Stiftung soll den Wiederaufbau der Hamburger Bornplatzsynagoge im Grindelviertel unterstützen. Die Jüdische Gemeinde stellte am Freitag gemeinsam mit der Initiative zum Wiederaufbau ein juristisch geprüftes Stiftungsmodell vor. Mit der geplanten Machbarkeitsstudie für die neue Synagoge wurde das Frankfurter Architekturbüro Wandel Lorch Götze Wach beauftragt. Die Studie soll Mitte 2022 öffentlich vorgestellt werden. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat bereits 65 Millionen Euro für den Wiederaufbau zugesichert.
Im künftigen Stiftungsrat sind die Jüdische Gemeinde, der Bund, die Stadt Hamburg, der Zentralrat der Juden und die Initiative zum Wiederaufbau vertreten. Die Stiftung werde sich dafür einsetzen, mit der Synagoge einen Ort der Toleranz und des Dialoges in Hamburg zu schaffen, sagte Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD), die selbst dem Stiftungsrat angehören wird.
Die Synagoge am Bornplatz mit 1.200 Plätzen war 1906 eingeweiht worden. Sie war seinerzeit die größte in Norddeutschland. In der Reichspogromnacht 1938 wurde sie verwüstet und 1939 auf Kosten der Gemeinde abgerissen. Seit 1988 erinnert ein Bodenmosaik an den einstigen Standort.
Entschieden werden muss über die Architektur des Neubaus und die räumliche Situation am Josef-Carlebach-Platz, dem ehemaligen Bornplatz. Offen sind auch Fragen zum benachbarten denkmalgeschützten ehemaligen Luftschutzbunker und zur künftigen Nutzung der heutigen Synagoge in Eimsbüttel.