Osnabrück (epd). Wissenschaftler der Universitäten Osnabrück, Münster und München wollen in einem internationalen Verbund mit Experten weltweit Menschen zu ihrem individuellen Umgang mit der Corona-Pandemie befragen. Sie wollen unter anderem herausfinden, warum Menschen unterschiedliche Strategien entwickelten und wie diese aussehen, teilte die Uni Osnabrück am Donnerstag mit. Aus den Ergebnissen sollen individualisierte Maßnahmen für diese und künftige Krisen abgeleitet werden.
Die Studie, an der sich Wissenschaftler aus mehr als 25 Ländern beteiligen, werde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 1,4 Millionen Euro gefördert. Interessierte können bis zum Frühjahr 2022 online teilnehmen.
Die Forscher und Forscherinnen gehen eigenen Angaben zufolge davon aus, dass nicht nur die finanzielle, berufliche oder familiäre Situation darüber entscheidet, wie Menschen mit der Coronakrise umgehen. Auch der Charakter eines Menschen habe einen maßgeblichen Einfluss auf sein emotionales Wohlbefinden, sagte der Sprecher des Projekts, der Münsteraner Psychologie-Professor Mitja Back.
Die Teilnehmer werden über einen Zeitraum von vier Wochen begleitet und könnten regelmäßig Angaben zu ihrem alltäglichen Erleben abgeben. So erhielten die Forscher ein authentisches Bild der Gefühle, Sorgen, Hoffnungen und sozialen Alltagserfahrungen der Teilnehmer, erklärte Maarten van Zalk von der Universität Osnabrück. Erste Ergebnisse der Studie sollen Ende 2023 vorliegen.