München (epd). Der bayerische Landesbischof und scheidende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, schätzt die Kommunikation auf Augenhöhe in den sozialen Netzwerken. „Ich finde es spannend, ohne irgendwelche hierarchischen oder ehrfurchtsbasierten Hürden mit Menschen zu kommunizieren“, schrieb Bedford-Strohm am Donnerstag bei einem öffentlich geführten schriftlichen Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf seiner Facebook-Seite.
Bedford-Strohm schrieb weiter, er wisse aber auch um bestimmte Gefahren in den sozialen Medien: „Immer mal wieder prüfe ich, ob die Gefahren am Ende doch das Gute überwiegen und ich deswegen raus sollte aus Facebook.“ Immer mal wieder werde er Ziel von Hasskommentaren - vor allem beim Thema Islam. Manche unterstellten ihm bei dialogorientierten Aussagen, er hofiere den fundamentalistischen Islam: „Dabei will ich genau das Gegenteil: mit Muslimen zusammen die Religionen als Kräfte der Toleranz und Versöhnung profilieren.“
Bedford Strohm, der vor fast genau zehn Jahren - am 30. Oktober 2011 - in sein Amt als bayerischer Landesbischof eingeführt wurde, will in den letzten zwei Amtsjahren vor allem den Zukunftsprozess „Profil und Konzentration“ weiter voranbringen. Trotz aller Sparzwänge dürfe man dabei aber „nicht aus der Angst“ heraus agieren. So will er zum Beispiel die Kommunikation mit den Kirchenmitgliedern verbessern: „Ich möchte - zum Beispiel per E-Mail - unsere Mitglieder erreichen können, ohne dafür über eine Million Euro Briefporto bezahlen zu müssen.“
Was der Landesbischof nach seiner Zeit im Amt machen wird, weiß er noch nicht genau. Seinen beiden Lehraufträgen als Honorarprofessor in Bamberg und im südafrikanischen Stellenbosch wolle er wieder mehr nachkommen - vor allem aber wolle er dann „mehr Freiheit haben und nicht schon wieder voll verplant sein“.