Berlin (epd). Zum UN-Klimagipfel in Glasgow haben reiche Länder eine Ausrichtung ihrer Entwicklungszusammenarbeit auf die Pariser Klimaziele zugesagt. Die Mitglieder des Entwicklungsausschusses der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sicherten demnach eine entsprechende Orientierung am Pariser Abkommen zu, wie die OECD am Mittwoch in Berlin bekanntgab.
„Klima- und Umwelteffekte müssen bei allen ODA-Ausgaben berücksichtigt werden“, heißt es in der Erklärung des Entwicklungsausschusses (DAC). „Dies gilt auch für Sektoren, die in der Vergangenheit nicht mit Klima- und Umweltfragen assoziiert wurden.“ Die damit gemeinte öffentliche Entwicklungszusammenarbeit, abgekürzt ODA, umfasste laut OECD im vergangenen Jahr ein Volumen von 161 Milliarden US-Dollar (rund 139 Milliarden Euro).
Bei der Ausrichtung auf das Pariser Klimaabkommen werde den individuellen Gegebenheiten der Partnerländer Rechnung getragen, heißt es weiter. Ziel sei es, die Länder „bei der Umsetzung ihrer eigenen CO2-armen, klimaresilienten Entwicklungspfade und bei ihrer Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu unterstützen“. Betont wird ein „gerechter und ausgewogener Übergang zur Klimaneutralität“, unter anderem durch die Förderung von Technologien, die schnellere Fortschritte hin zu klimaneutralen Energiesystemen ermöglichen.
In ihrer Erklärung erkennen die DAC-Mitglieder an, „dass wir es nur dann schaffen können, die Armut zu verringern und niemanden zurückzulassen, wenn wir auch den Klimawandel bekämpfen“. Nötig sei auch, mehr Finanzierung aus unterschiedlichen Quellen, etwa aus dem privaten Sektor, zu mobilisieren und Investitionsanreize zu schaffen.
Dem Anpassungsbedarf der Entwicklungsländer in der Klimakrise wird laut OECD in der Erklärung Vorrang eingeräumt. Daher sei vorgesehen, mehr Geld für die Anpassung an den Klimawandel bereitzustellen und Hürden für den Zugang zur Finanzierung abzubauen.
Auf der UN-Klimakonferenz vom 31. Oktober bis zum 12. November bräuchten die Entwicklungsländer mehr Sichtbarkeit und eine Stimme, betonte die DAC-Vorsitzende Susanna Moorehead. Das Ziel, die Armut zu reduzieren, sei nur erreichbar, wenn der Klimawandel bekämpft und die Anpassung der armen Länder unterstützt würden. „Dazu hat sich der DAC in seiner wegweisenden Erklärung verpflichtet.“ OECD-Generalsekretär Mathias Cormann sprach von einem „Zeichen der Vorreiterrolle“.