Bonn (epd). Mit Blick auf den Weltklimagipfel warnt das Konsortium Ziviler Friedensdienst vor dem wachsenden Konfliktpotenzial der Klimakrise. „Der Druck auf Umwelt und Ressourcen verschärft bestehende Konflikte und bringt neue hervor“, erklärte das Konsortium am Mittwoch in Bonn. Schon heute bedrohe die Erderwärmung die Lebensbedingungen vieler Menschen. Maßnahmen ziviler Konfliktbearbeitung müssten deutlich ausgebaut werden, appellierte das Konsortium an die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker der UN-Klimakonferenz. „Ziel muss es sein, Konflikte in der Klimakrise gewaltfrei und kooperativ zu bewältigen.“
Bei der UN-Klimakonferenz verhandeln die Staaten ab Sonntag in Glasgow über die weitere Umsetzung des Pariser Abkommens, das die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad begrenzen soll.
Martin Vehrenberg, Sprecher des Konsortiums, mahnte, politische Konflikte und ökologische Bedrohungen verstärkten sich gegenseitig. „Die Zerstörung von Umweltressourcen macht Spannungen und Konflikte wahrscheinlicher oder lässt sie eskalieren, diese wiederum führen zu weiterer Zerstörung. Ein Teufelskreis.“
Eine gewaltfreie und kooperative Konfliktlösung könne nur gelingen, indem Konflikte und ihre Ursachen gemeinsam mit allen Beteiligten analysiert und miteinander Lösungen entwickelt werden, erklärte Vehrenberg. „So finden Menschen auch wieder Perspektiven für eine friedliche und sichere Zukunft.“ Um das zu erreichen, müssten auch die regierungsbildenden Gremien von SPD, Grünen und FDP in Deutschland einen deutlichen Ausbau des Zivilen Friedensdienstes im Koalitionsvertrag verankern.
Der Zivile Friedensdienst (ZFD) wird von neun deutschen Friedens- und Entwicklungsorganisationen, darunter „Brot für die Welt“ und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, organisiert und vom Bundesentwicklungsministerium finanziert. Aktuell arbeiten den Angaben zufolge mehr als 350 internationale ZFD-Fachkräfte in 45 Ländern.