Frankfurt a.M. (epd). Der Staatskapellmeister der Berliner Staatsoper Unter den Linden, Thomas Guggeis, wird neuer Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt am Main. Der 1993 geborene Dirigent folge ab der Spielzeit 2023/24 Sebastian Weigle nach, teilte die Oper zur Vertragsunterzeichnung am Dienstag mit. Guggeis’ Vertrag habe eine Laufzeit von fünf Jahren und umfasse pro Spielzeit 35 Abende in der Oper. Gleichzeitig übernehme er auch die künstlerische Leitung der Museumskonzerte, der Sinfoniekonzerte des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters in der Alten Oper, von denen er fünf selbst dirigieren werde.
„Thomas Guggeis hat für jede Aufgabe eine musikalische Idee, kann diese Idee technisch mühelos umsetzen und durchlebt die Musik mit Emotion und Empathie für Orchester wie für Solistinnen und Solisten“, lobte der Opernintendant Bernd Loebe. Auch der Orchestervorstand des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters begrüßte die Wahl. Guggeis habe sich in diesem Jahr mit drei völlig unterschiedlichen Projekten vorgestellt. „Wir konnten ihn in der Probenarbeit als einen Orchesterleiter erleben, der sehr genau daran arbeitet, den Musikerinnen und Musikern auf sympathische, freundliche und nachdrücklich Art eine klare Vision der Musik zu vermitteln.“
Guggeis studierte den Angaben zufolge Dirigieren in München und Mailand. Noch vor Ende seines Studiums wurde er 2016 von Daniel Barenboim als Assistent an die Staatsoper Unter den Linden in Berlin engagiert. Im März 2018 erregte er internationale Aufmerksamkeit, als er wenige Stunden vor der Generalprobe der Salome das Dirigat für Christoph von Dohnányi übernahm. Im Herbst 2018 trat Guggeis das Amt des Kapellmeisters an der Staatsoper Stuttgart an. Seit Herbst 2020 bekleidet er den Posten des Staatskapellmeisters an der Berliner Staatsoper Unter den Linden - ein Ehrentitel, den ihm die Staatskapelle Berlin als bisher jüngstem Dirigenten verlieh.
Guggeis dirigierte bereits zahlreiche Orchester. Sein Debüt an der Oper Frankfurt erfolgte nach einem Livestream mit Mozarts Requiem mit „Ariadne auf Naxos“ im vergangenen Juni. Ein weiteres Debüt in der laufenden Saison ist an der Semperoper in Dresden mit „Die tote Stadt“ geplant. Mit demselben Werk wird er auch im Februar 2022 an der Wiener Staatsoper debütieren, gefolgt von einer Serie „Salome“ im März. Zu seinen weiteren Plänen gehören den Angaben zufolge Konzerte mit dem Orchestre National du Capitole de Toulouse, mit den Mitgliedern der Berliner Philharmoniker und mit dem Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi. In den nächsten Monaten wird Thomas Guggeis auch die Dresdner Philharmoniker, die Essener Philharmoniker, das Sinfonieorchester Bern und die Wiener Symphoniker zum ersten Mal dirigieren.