Nürnberg (epd). Die Beschäftigungsquote der afghanischen Staatsangehörigen in Deutschland beläuft sich einer Studie zufolge auf 40 Prozent. Das sind drei Prozentpunkte mehr als bei den Beschäftigten aus den acht wichtigsten Asylherkunftsländern insgesamt, wie aus der am Montag veröffentlichten Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht. Nachdem die Beschäftigungsquote durch den starken Zuzug 2015 und 2016 zunächst eingebrochen war, überschritt sie demnach bereits im Jahr 2019 wieder die 40-Prozent-Schwelle.
Zum Jahresende 2020 lebten in Deutschland 272.000 Afghaninnen und Afghanen, von denen 216.000 nach der Definition des Statistischen Bundesamtes als Schutzsuchende gekommen waren. Verglichen mit der Zahl der Geflüchteten, die 2015 nach Deutschland zugezogen sind, schätzt das Institut die Zahl der Afghaninnen und Afghanen, die aufgrund der gegenwärtigen politischen und humanitären Krise von Deutschland aufgenommen werden, als „eher gering“ ein.
„Die neu aufgenommenen Afghaninnen und Afghanen werden in Hinblick auf das Bildungsniveau, Deutsch- und Fremdsprachenkenntnisse bessere Voraussetzungen als die früher zugezogenen Schutzsuchenden mitbringen“, erklärte Herbert Brücker, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung“. Daher erwartet der Experte eine schnellere Integration in den Arbeitsmarkt und andere gesellschaftliche Bereiche sowie geringere Kosten der Integration.