Berlin (epd). Die Landkreise in Deutschland haben sich für eine Ausweitung der Corona-Schutzimpfungen bei Kindern ausgesprochen. Die Immunisierung von Kindern und Jugendlichen sollte jenen Teil an Impfungen kompensieren, der „durch renitent unwillige Erwachsene“ auf dem Weg zum Erreichen von Herdenimmunität fehle, sagte der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag).
Sobald auch ein Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen sei, sollten laut Sager auch diese Impfungen mit großer Kraft vorangetrieben werden. Dadurch gewinne man „insgesamt größere Spielräume für ein gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben wie vor der Pandemie“.
Der Landkreispräsident sprach sich zudem für eine Impfpflicht für Pflegekräfte und pädagogisches Personal aus. „Wir werden nicht umhinkommen, über eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppe wie Lehrer, Erzieherinnen oder Pflegekräfte zu diskutieren“, sagte Sager. Bislang würden auch diejenigen geschützt, „die sich aus freien Stücken gegen einen Impfschutz entschieden haben“. Hier müsse die Frage erlaubt sein, wie lange die Gesellschaft das so mitttragen könne.
Sager appellierte an Bund und Länder, sich auf einen Ausstiegspfad aus den Corona-Einschränkungen zu verständigen und den Menschen damit eine klare Perspektive zu geben. Ein Auslaufen der epidemischen Lage im Infektionsschutzgesetz des Bundes bezeichnete er als „richtig“. Das Tragen von Masken, Abstand und Lüften sollten dennoch über die Wintermonate eingehalten werden. Dies funktioniere auch über Regelungen der Länder.