Berlin (epd). Mehrere Tausend Menschen sind am Freitag in Berlin unter dem Motto #IhrLasstUnsKeineWahl für eine ehrgeizige Klimapolitik auf die Straße gegangen. Zum Auftakt des „Klimastreiks“ am Brandenburger Tor kritisierten Sprecherinnen von „Fridays for Future“ die bisherigen Gesprächsergebnisse zwischen den möglichen Koalitionspartnern SPD, Grünen und FDP. Das bekannt gewordene Sondierungspapier mache die Einhaltung der Pariser Klimaziele unmöglich.
Im Wahlkampf hätten alle Parteien über Klimapolitik gesprochen, sagte „Fridays for Future“-Sprecherin Carla Reemtsma. Das Sondierungspapier gehe aber komplett an der eskalierenden Klimakrise vorbei und biete stattdessen ein „Mischmasch an Einzelmaßnahmen“.
Teilnehmer schwenkten Plakate und Spruchbänder mit Aufschriften wie „Wir sind jung und brauchen die Welt“ und „Wir streiken bis ihr handelt“. Ein kleiner Junge trug den Slogan „Fischers Fritze fischt jetzt Plastik“.
Die Bewegung „Fridays for Future“ fordert von der kommenden Bundesregierung ein Sofortprogramm für die ersten 100 Tage, etwa die Beseitigung von Hindernissen beim Ausbau der Sonnen- und Windenergie wie unrealistische Abstandsgrenzen, einen verbindlichen Kohleausstieg bis 2030 sowie einen Abbaustopp gefährdeter Ortschaften in Bergbaugebieten. Zudem fordern die Klimaaktivisten einen „Einbaustopp für fossile Verbrennermotoren“ ab 2025 und einen Baustopp für Autobahnen und Bundesstraßen.