Berlin (epd). Der Sozialverband VdK Deutschland kritisiert die Ergebnisse der Sondierungsgespräche von SPD, Grünen und FDP im Bereich Pflege und Gesundheit. VdK-Präsidentin Verena Bentele vermisst in dem Papier, das die Grundlage für die geplanten Koalitionsgespräche bildet, Pläne zur Stärkung der häuslichen Pflege sowie zur Zusammenlegung von privater und gesetzlicher Kranken- und Pflegeversicherung. Es sei unverständlich, dass sich die FDP weiterhin gegen diesen wichtigen Schritt sperre, sagte Bentele am Montag in Berlin.
„Das Tempo auf Autobahnen begrenzen und dafür mit Vollgas in Sozialversicherungssysteme für alle zu investieren, wäre zukunftsorientiert“, sagte die VdK-Präsidentin. Die häusliche Pflege auch angesichts des Fachkräftemangels zu stärken, wäre aus ihrer Sicht ein sinnvoller Ansatz. „Doch diese wird nicht einmal erwähnt, genauso wenig wie eine umfassende Pflegereform. Das ist einfach ideenlos“, kritisierte Bentele.
Die Spitzen von SPD, Grünen und FDP hatten am Freitag ihre Sondierungsgespräche abgeschlossen und wollen nun in Koalitionsverhandlungen eintreten. Einen Schritt Richtung Bürgerversicherung, wie ihn Grüne und SPD wollten, wird es nicht geben. „Die gesetzliche und die private Kranken- und Pflegeversicherung bleiben erhalten“, heißt es in dem Papier. Zudem sind eine „Offensive für mehr Pflegepersonal“ sowie „Entbürokratisierung, die Nutzung digitaler Potenziale und klare bundeseinheitliche Vorgaben bei der Personalbemessung“ im Bereich der Pflege geplant.