Rom, Berlin (epd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am Donnerstag Papst Franziskus einen Abschiedsbesuch abgestattet. Bei der Privataudienz ging es Vatikanangaben zufolge unter anderem um Folgen der Corona-Pandemie und Migrationsfragen. Im Anschluss traf sie mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und dem vatikanischen „Außenminister“, Erzbischof Paul Richard Gallagher, zusammen.
Merkel würdigte bei dem Besuch überdies das Engagement des Papstes gegen den Klimawandel. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche forderte sie weitere Bemühungen um Aufarbeitung.
Für die scheidende Bundeskanzlerin war es die fünfte Privataudienz bei Franziskus. 2013 war sie zu seiner Amtseinführung nach Rom gereist. Möglicherweise werden Merkel und Franziskus sich im November bei der UN-Klimakonferenz im schottischen Glasgow erneut begegnen.
Im Anschluss an Merkels Besuch im Vatikan stand ein Mittagessen mit dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi auf dem Programm. Am späten Nachmittag wollte die scheidende Regierungschefin zusammen mit Franziskus an der Abschlussfeier des internationalen Friedenstreffens der Gemeinschaft Sant'Egidio im römischen Kolosseum teilnehmen.
Bereits am Morgen hatte Merkel sich mit dem Präsidenten des Instituts für Anthropologie an der päpstlichen Gregoriana-Universität, dem deutschen Jesuiten Hans Zollner getroffen.