Berlin (epd). Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) fordert eine Positionierung des Deutschen Ethikrates zum Thema Corona-Impfpflicht. Sie appellierte am Montag in Berlin an die Bundesregierung, den Ethikrat zu beauftragen, eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen zu bewerten.
Die seit Wochen schwelende Debatte über eine Impfpflicht sei kontraproduktiv und werde die Impfbereitschaft sowohl in den betroffenen Berufsgruppen als auch in der allgemeinen Bevölkerung eher absenken als fördern, befürchtet der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß. Arbeitgeber und Beschäftige würden mit dieser Frage allein gelassen. „Es liegt in der politischen Verantwortung der Regierung, hier durch den Ethikrat Leitplanken einziehen zu lassen“, erklärte der Vertreter der Krankenhäuser in Deutschland.
Der Ethikrat habe sich bereits 2019 differenziert zur Masern-Impfpflicht positioniert. Auf dieser Basis könne die Bewertung für eine Corona-Impfpflicht durch den Ethikrat „auch sehr kurzfristig erfolgen“, erklärte Gaß. „Wir brauchen jetzt Klarheit, wohin der Weg führt, damit die Diskussionen ein Ende nehmen und die Akzeptanz einer politischen Entscheidung für oder gegen eine Impfpflicht gestärkt wird“, forderte er.
Ungeachtet dessen müsse die Impfkampagne weiter verbessert und genauer auf die Zielgruppen ausgerichtet werden. Dazu seien vor allem niedrigschwellige Angebote sowie eine zielgruppengerechte Ansprache und Aufklärung nötig, sagte Gaß.