Schauspieler Volker Bruch sieht massiven Druck auf Ungeimpfte

Schauspieler Volker Bruch sieht massiven Druck auf Ungeimpfte

Berlin (epd). Der Schauspieler Volker Bruch beklagt einen massiven Druck auf Ungeimpfte, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Die Datenlage besage indes, „dass eine Impfung nur einen selbst vor einem schweren Verlauf schützt“, sagte Bruch der „Berliner Zeitung“ (Montag). „Eine Herdenimmunität, welche ja als Argument für die Impfung aus Solidarität genommen wird, wird es nicht geben. Also warum lassen wir nicht einfach jeden frei entscheiden, ob er eine Impfung für sich möchte oder nicht.“

Bruch, der in der TV-Serie „Babylon Berlin“ den Kommissar Gereon Rath verkörpert, beteiligt sich an der umstrittenen Video-Aktion #allesaufdentisch, die sich kritisch mit der staatlichen Corona-Politik auseinandersetzt. „Meine Politisierung bezüglich Corona sehe ich als Notwehr. Die Maßnahmen wurden immer widersprüchlicher und gleichzeitig wurde die Kritik an ihnen immer mehr kriminalisiert“, sagte der Schauspieler der „Berliner Zeitung“. Die Aktion wolle „die Kritik an der Regierung wieder in die Mitte der Gesellschaft zurückholen und verhindern, dass jeder, der Kritik übt, automatisch als Nazi bezeichnet wird.“

Expertinnen wie die Sozialpsychologin Pia Lamberty warnen vor verschwörungsideologischen Inhalten der Video-Aktion. „Die Aktion #allesaufdentisch verbreitet in verschiedenen Videos verschwörungsideologisches Geraune und versucht wissenschaftliche Außenseiterpositionen als dem wissenschaftlichen Konsens gleichwertig darzustellen“, sagte Lamberty am Wochenende in einem epd-Gespräch.

Bei der Aktion befragen Künstler Wissenschaftler zu verschiedenen Themen rund um die Corona-Pandemie, darunter „Masken“, „Grundrechtseinschränkungen“, „Impfpflicht“ und zu Themen wie Meinungsfreiheit und Medien. 55 Videos sind seit Donnerstag auf der Internetseite der Kampagne zu sehen. Bruch hatte sich im April bereits an der Aktion #allesdichtmachen beteiligt, einer ironischen Replik auf die staatlichen Corona-Maßnahmen.