Dresden, Herrnhut (epd). Sachsen unterstützt den Antrag der evangelischen Brüdergemeine Herrnhut zur Aufnahme in das Weltkulturerbe. Es handle sich bei dem Projekt um eine Erweiterung der bereits bestehenden Welterbestätte Christiansfeld, einer Siedlung der Herrnhuter Brüdergemeine in Dänemark, teilte das Regionalministerium am Freitag in Dresden mit. Beteiligt seien zudem die Siedlungen der Brüdergemeine in Bethlehem im US-Bundesstaat Pennsylvania sowie in Gracehill in Nordirland.
Die Antragsunterlagen würden von einer transnationalen Arbeitsgruppe ausgearbeitet, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern der vier beteiligten Länder zusammensetzt, hieß es. Die Federführung liege bei den USA, die das gemeinsame Projekt zu gegebener Zeit auf ihre nationale Vorschlagsliste aufnehmen würden. Christiansfeld wurde 2015 in die Liste des Unesco-Welterbes eingetragen.
Das ostsächsische Herrnhut mit dem Nachbarort Berthelsdorf ist Gründungsort der Herrnhuter Brüdergemeine. Weltweit gibt es mehr als 30 Siedlungen nach dem gemeinschaftsorientierten Herrnhuter Modell des 18. Jahrhunderts.
In der Liste des Welterbes werden Kulturstätten von außergewöhnlichem universellem Wert anerkannt. Derzeit gibt es mehr als 1.000 Stätten, darunter mehr als 50 in Deutschland.