Dresden (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich-Bedford Strohm, hat Familien und Kindern für ihr Durchhaltevermögen in der Corona-Zeit gedankt. „Wie eine Pandemie eine hochzivilisierte Gesellschaft in die Knie zwingen kann, das haben wir bis heute noch nicht so richtig verstanden“, sagte der bayerische Landesbischof am Donnerstag in Dresden bei der Eröffnung des achten Bundeskongresses Evangelische Schule. Der zweitägige hybride Kongress beschäftigt sich mit den Herausforderungen der Digitalisierung in der Bildung.
Die Folgen des Lockdowns für Familien und Kinder, „die seelische Inzidenz“, seien der Gesellschaft dabei erst viel später klar geworden, sagte der EKD-Ratsvorsitzende: „Es hat zu lange gebraucht, bis wir den Blick dafür wirklich geöffnet haben.“ Zu lange habe der Fokus nur auf vulnerablen Gruppen gelegen.
Bedford-Strohm dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der evangelischen Schulen bundesweit für ihre organisatorischen Leistungen und für die seelische Begleitung der Schülerinnen und Schüler während der Pandemie. Bundesweit gibt es mehr als 630 Schulen in evangelischer Trägerschaft.
„Schülerinnen und Schüler sollten 'Homo sapiens' bleiben und nicht 'Homo digitales' werden“, sagte der Ratsvorsitzende mit Blick auf die Digitalisierung: „Wir brauchen Menschen mit Rückgrat, kritischem Bewusstsein und geschultem Umgang mit dem Netz.“ Die Fülle des Menschseins müsse erhalten bleiben. „Das macht evangelische Schulen aus“, fügte der Vertreter von rund 20 Millionen Protestanten und Protestantinnen in Deutschland hinzu.