Berlin (epd). Das von zahlreichen Bundesländern eingeführte 2G-Optionsmodell wird nach Einschätzung des Gaststättenverbandes Dehoga von vielen Gastronomen nicht genutzt, weil sie Auseinandersetzungen mit Impfunwilligen aus dem Weg gehen wollen. „Die Anfeindungen, die Gastwirte erleben, sind teilweise schon heftig“, sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Mittwoch). Die Gastwirte wollten keine kontroversen Diskussionen vor dem Restaurant-Eingang mit Menschen, die nicht geimpft seien und kein Verständnis zeigten für die Entscheidung, nur Geimpften und Genesenen Zugang zu gewähren.
„Die optionale 2G-Regel dient nach Ansicht vieler unserer Mitgliedsunternehmen insbesondere dazu, die Impfquote zu erhöhen“, sagte Hartges. „Deshalb haben sie den Eindruck, dass hier eine kontroverse Debatte auf ihrem Rücken ausgetragen wird.“
Richtig sei, dass Clubs und Diskotheken mancherorts mit 2G überhaupt erst die Möglichkeit bekämen, endlich wieder öffnen zu können, erklärte die Hauptgeschäftsführerin. Vorteile gebe es zum Beispiel auch für kleine Restaurants, weil mit 2G Abstandsregeln und damit Kapazitätsbegrenzungen entfielen. Viele Unternehmer hätten sich dennoch bisher dagegen entschieden, nicht nur wegen der Sorge vor Konflikten mit Impfunwilligen: „Sie können nicht einfach auf 30 Prozent ihrer Gäste verzichten.“