Dessau-Roßlau (epd). Die Milch von Weide-Kühen ist laut einer Studie umweltfreundlicher als Milch aus konventionellen Betrieben mit reiner Stallhaltung. Den Grund dafür sieht eine beim Öko-Institut in Auftrag gegebene Untersuchung vor allem beim Anbau des Futters für die Tiere, wie das Umweltbundesamt (UBA) am Dienstag in Dessau-Roßlau mitteilte.
Die Autoren der Studie errechneten demnach versteckte Umweltkosten von 21 Cent pro Kilogramm Milch bei Weide-Kühen und bis zu 34 Cent bei der Stallhaltung. Bei der konventionellen Milchherstellung sei die Bereitstellung des Futters verantwortlich für 18 bis 34 Prozent der Treibhausgasemissionen und damit der Haupttreiber für die ?Klimawirkung?. Bei der ökologischen Produktion komme die Studie dagegen auf 6 bis 20 Prozent.
Bei den direkten Verdauungsemissionen der Rinder schneide die ökologisch produzierte Milch hingegen schlechter ab. Der Grund: Die einzelne Kuh gebe weniger Milch als die vergleichbare Kuh in konventioneller Haltung. Deshalb sei der Anteil der Verdauungsemissionen pro Kilogramm Milch höher, hieß es aus dem Bundesumweltamt.
In der Studie wurden unter anderem die Umweltwirkungen von Treibhausgasemissionen, der Wasserverbrauch, die Belastungen des Wassers und der Böden durch Nitrate oder Phosphor sowie durch Chemikalien und der betriebsinterne Energieeinsatz betrachtet. Betriebe mit Weidegang hätten im Vergleich zu den Betrieben mit reiner Stallhaltung dabei in allen Kategorien besser abgeschnitten, erklärte ein UBA-Sprecher.