Statistik: Weniger unter Dreijährige in Kindertagesbetreuung

Statistik: Weniger unter Dreijährige in Kindertagesbetreuung

Wiesbaden (epd). Die Zahl der in einer Kita oder von einer Tagesmutter betreuten Kinder unter drei Jahren ist erstmals gesunken. Zum Stichtag 1. März 2021 waren 2,3 Prozent weniger Kinder dieser Altersgruppe in öffentlicher Kindertagesbetreuung als ein Jahr zuvor, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Die Betreuungsquote sank damit um 0,6 Prozentpunkte auf 34,4 Prozent (809.908 Kinder). Im vergangenen Jahr betrug die Quote noch 35 Prozent.

Die Statistiker gehen laut Mitteilung davon aus, dass der Rückgang auch mit der Corona-Pandemie zusammenhängt. Wegen der Krisensituation seien neue Betreuungsverträge teilweise nicht abgeschlossen worden, weil etwa „Schnuppertage“ oder die Eingewöhnung der Kinder in den Kitas nur eingeschränkt möglich gewesen seien. Zudem seien eine geringere Nachfrage oder die Kündigung von Verträgen aufgrund einer Betreuung zuhause denkbar, hieß es.

In Ostdeutschland waren durchschnittlich mehr als die Hälfte aller Kinder unter drei Jahren in einer Tagesbetreuung (52,3 Prozent), im Westen knapp ein Drittel (30,6 Prozent). Bei den drei- bis unter sechsjährigen Kindern ist dieser Unterschied geringer (Ost: 94 Prozent, West: 91,4 Prozent). Bundesweit nehmen den Angaben zufolge rund 3,9 Millionen Kinder unter 14 Jahren ein Angebot der Kindestagesbetreuung in Anspruch. Seit dem 1. August 2013 gibt es für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr einen bundesweiten Rechtsanspruch auf einen öffentlich geförderten Betreuungsplatz.

Die Zahl der Kindertageseinrichtungen stieg den Statistikern zufolge um 1,6 Prozent oder 900 Einrichtungen. Bundesweit gab es zum Stichtag 58.500 Kindertageseinrichtungen. Die Zahl der dort Beschäftigten stieg um 3,2 Prozent auf insgesamt 751.159 Personen. Von ihnen arbeiteten 708.136 als pädagogisches oder als Leitungs- und Verwaltungspersonal in Kitas. Die Zahl der Tagesmütter und -väter betrug 43.023.

Der Anteil von Männern, die in der Kindertagesbetreuung tätig sind, ist laut dem Bundesamt nach wie vor gering. Ihr Anteil liege bei 7,4 Prozent und habe sich seit 2011 fast verdoppelt (2011: 3,8 Prozent), hieß es. Zum Stichtag waren 55.455 Männer im pädagogischen, Leitungs- und Verwaltungsbereich in einer Kita beschäftigt oder als Tagesvater aktiv. Die meisten männlichen Kita-Beschäftigten oder Tagesväter gibt es demnach in Berlin und Hamburg (jeweils 12,5 Prozent).