Köln (epd). Rund ein Drittel aller Kleinkinder unter zwei Jahren weltweit erhalten laut Unicef nicht die richtigen Lebensmittel und Nährstoffe, die sie für ihre körperliche und geistige Entwicklung benötigen. Dies könne schwerwiegende Folgen für ihre Entwicklung haben, warnte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore am Mittwoch in Köln. „Gerade in den ersten beiden Lebensjahren kann eine schlechte Ernährung die physische und geistige Entwicklung der Kinder nachhaltig beeinträchtigen und sich auf ihre Bildung, Berufsaussichten und Zukunftschancen auswirken.“
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen legte im Vorfeld des UN-Gipfels zu Ernährungssystemen einen Bericht über die Ernährungskrise bei Kleinkindern vor. Danach zeigen Daten aus 91 Ländern, dass nur die Hälfte der Kinder im Alter zwischen sechs und 23 Monaten die empfohlene Mindestanzahl an Mahlzeiten pro Tag erhält. Lediglich ein Drittel erhält die ausgewogene Nahrung, die Kinder für ihre Entwicklung benötigen. Diese schlechten Ernährungspraktiken hätten sich in den vergangenen zehn Jahren nicht verbessert, hieß es. Wegen der andauernden pandemiebedingten Einschränkungen drohe sich die Situation vielmehr weiter zu verschlimmern.
Unicef forderte Investitionen, um für Kinder in allen Ländern nahrhafte Lebensmittel verfügbar zu machen. „Nur wenn Regierungen, der Privatsektor, die Zivilgesellschaft, die Entwicklungs- und humanitären Partner und Familien zusammenarbeiten, können wir die Ernährungssysteme umgestalten und eine ausgewogene, sichere und erschwingliche Ernährung für alle Kinder ermöglichen“, erklärte Fore.