„Ich appelliere dringend an sie, wieder Nahrung zu sich zu nehmen“, erklärte er am Dienstag auf Anfrage dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die seit drei Wochen im Berliner Regierungsviertel hungerstreikenden Klimaaktivistinnen und -aktivisten hatten mit einer Verschärfung ihres Protestes gedroht.
„Die bewusste Gefährdung des eigenen Lebens ist der falsche Weg, um sich für beherzte Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung, und damit ja für das Leben, einzusetzen“, fügte Bedford-Strohm hinzu, der auch bayerischer Landesbischof ist: „Gleichzeitig ist der Hungerstreik ein Alarmzeichen für uns als Gesellschaft insgesamt.“
"Wir machen uns schuldig an der jüngeren Generation"
Viele junge Leute würden keine Zukunft mehr sehen, weil sie den „Veränderungswillen nicht sehen, der notwendig wäre, um die ökologischen Zerstörungsprozesse noch umzukehren“, sagte Bedford-Strohm: „Wir machen uns schuldig an der jüngeren Generation, wenn wir ihnen die Zukunft verweigern. Es ist höchste Zeit, hier umzusteuern.“
Die Hungerstreikenden fordern ein öffentliches Gespräch mit den Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) sowie mit Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock (Grüne) noch vor der Bundestagswahl. Als Termin dafür haben sie den kommenden Donnerstag, 19 Uhr, festgelegt. Die Gruppe von ursprünglich sechs jungen Menschen im Alter von 18 bis 27 Jahren hatte den Hungerstreik am 30. August aufgenommen.
Sollte das gewünschte Gespräch nicht zustande kommen, will ein Teil der Gruppe in den sogenannten trockenen Hungerstreik treten, also auch die Aufnahme von Flüssigkeit verweigern. Der andere Teil der Gruppe wolle den Hungerstreik in diesem Falle abbrechen, kündigte das Unterstützerteam am Montag an.