Berlin (epd). Das „Bündnis für gute Pflege“ hat von der künftigen Bundesregierung eine radikale Pflegereform gefordert. Trotz vieler Reformgesetze in den vergangenen zehn Jahren besteht in der Pflege „weiterhin dringender Reformbedarf, sowohl aus Sicht pflegebedürftiger Menschen, pflegender Angehöriger als auch beruflich Pflegender“, teilte das Bündnis am Donnerstag in Berlin zu seinem zehnjährigen Bestehen mit. Ziel des Zusammenschlusses der Verbände und Organisationen sei es damals gewesen, auf das Thema Pflege aufmerksam zu machen. „Dies ist im Großen und Ganzen auch gelungen und dennoch heute so aktuell wie damals“, hieß es.
Noch immer seien die meisten Forderungen, die der Zusammenschluss zu seiner Gründung vor zehn Jahren formuliert hatte, nach wie vor gültig und nicht vollständig erfüllt, betonte das „Bündnis für gute Pflege“. Ihm gehören nach eigenen Angaben 23 Verbände und Organisationen mit rund 13,6 Millionen Mitgliedern an, darunter die großen Sozial- und Wohlfahrtsverbände, der DGB und die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.
Sie fordern unter anderem, die Eigenanteile Pflegebedürftiger in Heimen zu begrenzen. Um die Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal zu verbessern, treten sie für eine tarifliche Bezahlung und eine angemessene Personalausstattung ein. Für pflegende Angehörige fordert das Bündnis, bessere Entlastungsangebote zu schaffen etwa durch einen Ausbau der Verhinderungspflege.