Brüssel, Straßburg (epd). EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen will in der Europäischen Union den Verkauf von Waren aus Zwangsarbeit verbieten. Rund 25 Millionen Menschen auf der Welt würden durch Drohungen oder Gewalt zur Arbeit genötigt, sagte sie am Mittwoch in Straßburg bei ihrer Rede zur Lage der EU. „Wir können niemals hinnehmen, dass sie gezwungen werden, Produkte herzustellen - und dass diese Produkte dann zum Verkauf landen hier in Geschäften in Europa.“
Europaabgeordnete begrüßten die Ankündigung. „Der Importstopp kann Druck auf China und andere Länder ausüben, Zwangsarbeit zu beenden“, erklärte Ska Keller von den Grünen. Die FDP-Abgeordnete Svenja Hahn forderte, das Verbot müsse schnell kommen, „mit klaren Regeln zur Umsetzung und Unterstützung für den Zoll“. Jens Geier (SPD) gab zu bedenken, ein Importstopp sei richtig, doch „die Probleme der Kinderarbeit und des ökologischen Raubbau im globalen Handel“ seien in der Rede unerwähnt geblieben.