Amnesty International gegen Boykott der Fußball-WM in Katar

Amnesty International gegen Boykott der Fußball-WM in Katar

Berlin (epd). In der Debatte um die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar Ende 2022 hat sich die Menschenrechtsorganisation Amnesty International gegen einen Boykott des Turniers ausgesprochen. „Wir wollen die internationale Aufmerksamkeit bei der WM nutzen“, sagte Amnesty-Expertin Lisa Salza den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). Es komme darauf an, dass die jüngsten Reformen in dem Land auch über die Weltmeisterschaft hinaus langfristig zu Verbesserungen führten.

Hintergrund der Debatte sind die umstrittene Beziehung der katarischen Regierung zu den Taliban in Afghanistan und die problematische Menschenrechtslage in dem Golfstaat. Deutsche Politiker hatten einen Boykott der Fußball-WM ins Gespräch gebracht.

Amnesty-Expertin Salza sagte, nach wie vor seien die Rechte für Arbeitsmigranten „prekär“. Die Reformprogramme der letzte Jahre würden nicht ausreichen. „Ein großes Problem ist, dass ausbeuterische Arbeitgeber von der Regierung nicht sanktioniert werden“, sagte Salza.