"Juden in der AfD" kritisieren Warnung jüdischer Organisation

"Juden in der AfD" kritisieren Warnung jüdischer Organisation

Berlin (epd). Die Vereinigung „Juden in der AfD“ kritisiert einen Aufruf von jüdischen Organisationen, bei der Bundestagswahl nicht die AfD zu wählen. Die Basis in jüdischen Gemeinden denke völlig anders, erklärte der Vorsitzende Artur Abramovych am Donnerstagabend in Berlin. Sie halte linken und muslimischen Antisemitismus für weitaus gefährlicher als „beispielsweise den sicherlich geschmacklosen aber letztendlich nur vereinzelten Missbrauch des gelben Sterns“ bei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen.

Mehr als 60 jüdische Organisationen, darunter der Zentralrat der Juden in Deutschland, hatten am Donnerstag in einem gemeinsamen Appell davor gewarnt, der AfD bei der Bundestagswahl am 26. September die Stimme zu geben. Der Aufruf sei „reine Augenwischerei“, sagte Abramovych. Den Juden in Deutschland sei damit mitnichten gedient.

Die Organisationen hatten unter dem Titel „Juden gegen die AfD“ Wählerinnen und Wähler aufgerufen, am 26. September eine „zweifelsfrei demokratische Partei zu wählen und mitzuhelfen, die AfD aus dem Bundestag zu verbannen“. Die unterzeichnenden jüdischen Organisationen und die Jüdinnen und Juden in Deutschland seien so vielseitig wie Deutschland. „Was uns jedoch alle eint, ist unsere Überzeugung, dass die AfD eine Gefahr für unser Land ist“, hieß es in der Erklärung, die neben dem Zentralrat auch der World Jewish Congress und der Sportverein Makkabi Deutschland unterzeichneten.