Berlin (epd). Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat sich dafür ausgesprochen, den Druck auf Ungeimpfte deutlich zu erhöhen. „Um die vierte Welle zu brechen, bevor sie dramatisch wird, sollte man jetzt bundesweit überall dort, wo es möglich ist, eine 2G-Regel einführen“, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Es werde nicht reichen, die Impfquote durch mobile Angebote zu erhöhen. Die 2G-Regel sieht vor, dass nur noch Geimpfte oder Genesene Zutritt haben zu zum Beispiel Restaurants oder öffentlichen Einrichtungen.
Montgomery sagte, dort, wo es nicht praktikabel wäre, Ungeimpfte auszuschließen, wie etwa im Öffentlichen Nahverkehr, müsse dann zumindest eine strengere 3G-Regel gelten. „Ungeimpfte müssten dann einen aktuellen PCR-Tests vorweisen.“ Ein einfacher Schnelltest dürfte nicht mehr ausreichen. Dies könne der nötige Anreiz sein, sich impfen zu lassen, fügte er hinzu.
Sollten alle Warnungen und Maßnahmen nicht helfen, müsse man die Debatte über eine Impfpflicht führen, mahnte Montgomery. „Es gibt etliche Länder mit einer Impfpflicht, die deutlich besser dastehen als Deutschland. Die Pocken haben wir auch nur mit einer Impfpflicht ausgerottet“, sagte er.