Berlin (epd). Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, hält trotz niedriger Impfquoten in vielen ärmeren Ländern der Welt Auffrischimpfungen ausgewählter Gruppen in Deutschland für ethisch vertretbar. „Die Pandemie ist nicht dauerhaft vorbei, wenn sie nicht auf der ganzen Welt vorbei ist“, sagte sie der Tageszeitung „Welt“ (Donnerstag). „Wir wollen nicht, dass weitere Varianten entstehen, gegen die unsere Impfstoffe deutlich schlechter wirken.“ Deswegen sei es auch richtig, dass Deutschland wie schon begonnen viele Millionen Dosen ins Ausland spenden werde.
„Man muss also das Eine tun, aber das Andere nicht unbedingt lassen“, sagt Buyx. Für die vor allem für Menschen mit hohen Risiken geplanten Auffrischimpfungen sei genug Impfstoff da. Wenn künftig aber jeder das Angebot einer Auffrischimpfung bekommen sollte, wie es Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwägt, könne sich die Einschätzung noch einmal ändern. Die Bewertung hänge unter anderem von der Lage in den Krankenhäusern und der weltweiten Verfügbarkeit von Impfstoff ab, erklärte die Ethikratsvorsitzende.