Corona: Kinderhilfswerk fordert Impfung aus Rücksicht auf Kinder

Mit Mund-Nasen-Schutz und neuem Schulranzen steht die fünfjährige Mariella-Marie nach der Einschulungsfeier auf dem Hof der Grundschule Lankow.
© Jens Büttner/dpa
Für die Erstklässler in Deutschland beginnt die Schulzeit mit Mund-Nasen-Schutz in Klassenraum, Hort, Pause und Sportunterricht rund um die Uhr, da sie nicht geimpft werden können. Das Kinderhilfswerk fordert daher Erwachsene zur Impfung aus Rücksicht auf Kinder.
Corona: Kinderhilfswerk fordert Impfung aus Rücksicht auf Kinder

Osnabrück (epd). Angesichts drohender Corona-Einschränkungen im Herbst fordert der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks, Thomas Krüger, von allen Erwachsenen, sich mit Rücksicht auf die Kinder impfen zu lassen. „Es ist vollkommen rücksichtslos, sich nicht impfen zu lassen“, sagte Krüger der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). Den Kindern sei in den vergangenen Monaten durch die Schließung von Schulen und Kitas schon sehr viel abverlangt worden, um die Älteren zu schützen, obwohl sie selbst weniger zu den Treibern der Pandemie gehörten. Viele litten an psychischen Beeinträchtigungen, Bewegungsmangel und Übergewicht, warnte Krüger.

Jetzt müsse die Rücksichtnahme auch mal in die andere Richtung gehen: „Nun fordern wir als Kinderrechtsorganisation mit der gleichen Vehemenz von den Erwachsenen ein, sich impfen zu lassen, um die Kinder zu schützen“, sagte Krüger. „Derzeit rollt die vierte Welle an Corona-Infektionen auf uns zu. Je mehr Erwachsene und auch je mehr Jugendliche ab zwölf Jahren geimpft sind, desto größer ist die Chance, diese Welle zu brechen.“

Alle Erwachsenen müssten ihren Beitrag leisten, damit es nicht zu erneuten Schul-Schließungen und massiven Einschränkungen in der Freizeit komme: „Das sind wir unseren Kindern schuldig“, sagte der Kinderhilfswerks-Präsident. Eine Impfpflicht hält Krüger dagegen für zu weitgehend. In Deutschland sind bisher rund 61 Prozent der Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft.