Berlin (epd). Ein bundesweites Bündnis hat für Samstag zu einer Demonstration für bezahlbares Wohnen nach Berlin eingeladen. Im Mittelpunkt stehen Forderungen an die künftige Bundesregierung nach einem radikalen Kurswechsel in der Mieten- und Wohnungspolitik. Angemeldet sind dazu rund 20.000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen, wie ein Polizeisprecher am Dienstag auf Anfrage sagte. Dazu aufgerufen haben unter anderem ein „Aktionsbündnis gegen Verdrängung & Mietenwahnsinn“, die bundesweite Kampagne Mietenstopp sowie die Berliner Initiative „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“.
Die Demonstration zwei Wochen vor der Bundestagswahl und der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus führt vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor und weiter in Richtung Großer Stern auf der Straße des 17. Juni. Sie steht unter dem Motto „Wohnen für alle! Gemeinsam gegen hohe Mieten und Verdrängung“. Unterstützt wird sie von Gewerkschaften sowie von Sozial- und Wohlfahrtsverbänden.
Matthias Weinzierl, Sprecher der Mietenstopp-Kampagne, erklärte am Dienstag auf einer Pressekonferenz die „Mietenfrage“ zur wichtigsten sozialen Frage unserer Zeit. Die Städte stünden vor einer großen Umverteilung. Deshalb sei eine Verschnaufpause durch einen Mietenstopp für sechs Jahre notwendig. Monika Schmid-Balzert von der Mietenstopp-Kampagne ergänzte, jede Eigenbedarfskündigung werde inzwischen zur Existenzfrage, weil die Betroffenen nicht wüssten, ob sie wieder eine bezahlbare Wohnung finden.