Eisenach (epd). Mit dem Schriftsteller Uwe Kolbe startet am Mittwoch das sogenannte Wartburg-Experiment. Jeweils für einen Monat sind dabei neben Kolbe auch die Schriftstellerin Iris Wolff und der Autor Senthuran Varatharajah auf der historischen Thüringer Burg zur „Zwiesprache mit der Lutherbibel“ eingeladen, wie die Internationale Martin Luther Stiftung (IMLS) und die Deutsche Bibelgesellschaft als Organisatoren am Dienstag in Eisenach mitteilten. 500 Jahre nach Martin Luther (1483-1546) begebe sich das Trio in eine Schreib-Klausur am Originalschauplatz der Jahrhundert-Übersetzung der Bibel durch den Reformator.
Sie hielten sich dabei direkt neben Luthers damaliger Schreibstube auf und könnten dort einen inneren Dialog mit Luthers Übertragung des Neuen Testaments aus dem Griechischen ins Deutsche führen. Der Reformator hatte damit Ende 1521 begonnen und die Übertragung nach nur elf Wochen vollendet. Im September 1522 erschien bereits die erste Druckversion, das sogenannte Septembertestament.
Der Aufenthalt der Autorin und der Autoren werde medial begleitet und ihre Ergebnisse veröffentlicht, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Luther Stiftung, Thomas Seidel. Ziel des Experiments sei „eine intensive Auseinandersetzung mit dem Reformator und seiner kulturprägenden Bibelübersetzung“.
Unterstützt wird das „Wartburg-Experiment“ von der Stadt Eisenach sowie von der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), dem Kulturbüro der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), dem Lutherhaus Eisenach und der Wartburg-Stiftung.