Bochum (epd). Die Zahl der Minijobber in Deutschland ist innerhalb eines halben Jahres um 720.000 auf rund 6,48 Millionen gestiegen. Seit den im Frühjahr einsetzenden Lockerungen der Corona-Einschränkungen in der Wirtschaft übten immer mehr Beschäftigte einen Minijob aus, um etwas hinzuzuverdienen, erklärte die bundesweite Minijob-Zentrale am Montag in Bochum. Insbesondere in der Gastronomie und im Einzelhandel suchten Arbeitgeber weiter dringend nach Aushilfen, sagte die Leiterin der Zentrale, Peggy Horn.
Von den Minijobbern arbeiten den Angaben zufolge rund 6,19 Millionen im gewerblichen Bereich, die übrigen in Privathaushalten. Die Zahl dieser Arbeitsplätze sei von Februar bis Juli um mehr als 12,5 Prozent gestiegen. Ein Großteil der Jobs, die Corona-bedingt 2020 nicht angeboten worden seien, werde jetzt wieder benötigt und angemeldet, sagte Horn. Erfreulich sei, dass sich der Anstieg der Minijobs nicht negativ auf die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auswirke.
Die Leiterin der Minijob-Zentrale erinnerte daran, dass Minijobs in ihrer jetzigen Form 2003 auch deshalb geschaffen worden seien, „um auf dem Arbeitsmarkt flexibel und legal auf Schwankungen und Arbeitsspitzen reagieren zu können“. Diese Funktion hätten sie gerade auch während der Corona-Pandemie erfüllt.